Schwerpunkte des KEM-Umsetzungskonzeptes

Die Klima- und Energie-Modellregionen sind ein wesentliches Instrument, um das Ziel der österreichischen Bundesregierung, bis 2050 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, umzusetzen. Der klimafreundliche Naturpark Almenland möchte die Region unabhängiger von fossilen /atomaren Energieträgern machen. Dabei steht die Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien und innovativen Energieeffizienzmaßnahmen im Vordergrund. Die Basis für das KEM-Umsetzungskonzept sind insgesamt zehn Schwerpunkte, die über die nächsten Jahre im Fokus stehen und die erneuerbare Energiewende vorantreiben sollen:

Maßnahme 1

„Lass die Sonne scheinen!“ 

Photovoltaik- und Solarthermische-Anlagen sind in der Bevölkerung eine der beliebtesten erneuerbaren Energieformen. Im Bereich der Sonnenenergienutzung gibt es sehr viel Potential und es bedarf vielen Anstrengungen für weitere PV- und Solarthermie-Anlagen, um die Ausbauziele der Klima- und Energiestrategie zu erreichen. Die Kombination von optimierten PV-Anlagen, Energiemanagement, Stromspeicher und solarthermischen Anlagen mit Pufferspeicher soll den Autonomie und Autarkiegrad der Betreiber erhöhen und gleichzeitig die sinkenden Förderungen ausgleichen. Des Weiteren sind Energiegemeinschaften ein starkes Instrument für den lokal produzierten und verbrauchten PV-Strom.

Maßnahme 2

„Klimafreundliche Bewusstseinsbildung für Kinder“ 

Im Naturpark Almenland gibt es eine Vielzahl an Kindergärten und Schulen die teilweise bereits durch das Modell der „Naturpark-Schulen“ höhere Anforderungen und Kriterien im Umgang mit der Natur erfüllen. Mit dieser Maßnahme sollen viele weitere klimarelevante Inhalte mit den Kindergärten, Schulen und Jugendlichen (bei Lehrberufen, etc.) abgestimmt und dem Modelregionsmanager vermittelt werden, um sie als Multiplikatoren für die Zukunft zu gewinnen. Die Schüler/innen und Jugendlichen sollen einen Einblick in die Zusammenhänge von Klimawandel und Klimaschutz sowie ein Wissen im Bereich bewusstem Konsum und einem nachhaltigen Lebensstil bekommen.

Maßnahme 3

"Raus aus den Fossilen! und Effizienzsteigerung"

Die „Raus aus Öl“- Aktion vom Klimafonds ist eine sehr attraktive Förderung, die große Hebelwirkung verspricht. Diese Förderung, der Sanierungsscheck sowie weitere mögliche Förderungen von Land und Gemeinde sollen in dieser Maßnahme weiter stark in der Bevölkerung verbreitet werden. In Kooperation mit den Gemeinden, der KEM Energieregion Weiz-Gleisdorf (u.a.), der Energieagentur Steiermark und den Heizwerkbetreiber wird eine Analyse der AGWR-Daten in den 6 Naturparkgemeinden durchgeführt und ein Art Wärmeatlas mit Potentialen für erneuerbare Wärme soll entstehen. Diese Potentiale sollen direkt über die KEM und deren Partner:innen angesprochen werden.

Maßnahme 4

"Innovative Köpfe aus dem Naturpark Almenland"

In der Region gibt es eine Vielzahl an interessanten Projekten und Umsetzungen im Bereich des Klimaschutzes mit vielen innovativen Köpfen, die man mit dieser Maßnahme vor den Vorhang holen will. Die Bevölkerung soll dadurch motiviert werden, selber Hand anzulegen. Teils sollen darin auch Fragen der Einwohnerschaft zu den Umsetzungen und eventuellen Herausforderungen zum Thema Klimaschutz und Energie beantwortet werden.

Maßnahme 5

"Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum"

Das Thema Mobilität und öffentlicher Verkehr stellt im ländlichen Raum – speziell im Naturpark Almenland mit seinen weitläufigen Räumen – eine große Herausforderung dar. In dieser Maßnahme sollen die Erfahrungen und Ergebnisse laufender Projekte (z.B. RESPEKT) dabei helfen das Thema aus neuen Gesichtspunkten und mit neuen (technischen) Möglichkeiten und Ansätzen zu sehen. Themen wie der „Mobilitätsranger“, der „Ausflugsbus“ oder auch ein mögliches „Parkraummanagement“ im Bereich der Teichalm/Sommeralm mit Zweckwidmung für die Mobilität sollen durch die KEM mit ihren Möglichkeiten unterstützt werden.

Maßnahme 6

"Speicherung und Verteilung von Energie im Naturpark Almenland“

In dieser Maßnahme geht es um die Speicherung und sinnvolle Verteilung von erneuerbar erzeugten Strom aber auch Wärme im Naturpark Almenland. Im Sektor Strom betrifft dies größtenteils die Photovoltaik-Anlagen aber auch andere Erzeugungsanlagen wie z.B. Wasserkraft, (Klein-)Windkraft oder KWK. Da Produktion und Verbrauch nicht immer übereinstimmen gibt es mehrere Ansätze den Strom „besser“ im Sinne der Wirtschaftlichkeit und den netztechnischen Gegebenheiten zu nutzen. In der erneuerbaren Wärmeverteilung und Speicherung sollen u.a. die Ansätze und Ergebnisse aus KEM-Leitprojekten dazu führen, bestehende Nah/Fernwärmeanlagen zu unterstützen, zu optimieren und zu erweitern.

Maßnahme 7

„YES we KEM“ – Energiebeauftragte aus dem Naturpark Almenland

Um die Bedürfnisse der Menschen im Bereich der Klima-, Umwelt- und Energiefragen im ländlichen Raum besser zu erfassen, wurden sogenannte „YES we KEM“- Energiebeauftragte ins Leben gerufen, welche ihre Herzensanliegen bearbeiten. Dadurch soll ein Netzwerk an „YES we KEM“-Personen entstehen, die das Thema gemeinsam vorantreiben und unterstützen. In diesem Netzwerk werden z.B. Themen/Arbeitskreise installiert, Information und Weiterbildung angeboten und passende (öffentliche) Veranstaltungsformate umgesetzt: z.B. Info-Veranstaltungen, Exkursionen, Stammtische, (kommunale) Energie(spar)-Wettbewerbe, Brunchs, etc.

Maßnahme 8

„Kommunales Energiemonitoring und Fuhrparkanalyse“

In allen 6 Gemeinden der KEM soll das Energiemonitoring mit EBO bis 2024 für eine nachhaltige Gebäude- und Anlagenoptimierung eingeführt werden. Dabei werden zumindest die 5 energierelevantesten öffentlichen Objekte/Gebäude je Gemeinde erfasst und untersucht. Begleitet durch die Energie Agentur Steiermark werden die Kennzahlen erhoben und in das Online-System eingetragen. Dadurch sollen Handlungsempfehlungen für die jeweilige Gemeinde abgeleitet und entsprechende Argumentationen für Verbesserungen herbeigeführt werden. In diesem Zuge wird auch der vollständige Fuhrpark (z.B. Traktoren, Schulbus) jeder Gemeinden erhoben. Die Umstellung auf elektrische Alternativen bzw. Sharing-Möglichkeiten sollen evaluiert und mit den betroffenen Personen und Entscheidungsträgern besprochen werden.

Maßnahme 9

„Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung“

Dem allgemeinen Trend zu einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft soll mit punktuellen Maßnahmen entgegengewirkt werden. Eine Etablierung einer Tausch- und Reparaturgesellschaft wird angestrebt. Die KEM strebt die verstärkte Nutzung der regionalen Ressourcen an, u.a. durch sichtbar machen von regionalen Potentialen, Produkten und Dienstleistungen. Die Schonung von Ressourcen ist ein wichtiger Beitrag für den Umweltschutz. Hierzu gehört auch das Reparieren von Gegenständen bzw. die Vermittlung von Wissen, wie so etwas gemacht werden kann. Hierzu soll die Umsetzung weiterer Repair-Cafés stattfinden. 

Maßnahme 10

„Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit“

Positive Kommunikation ist ein wichtiger Grundsatz in unserer KEM-Öffentlichkeitsarbeit: die KEM setzt sich zum  Ziel, motivierend zu kommunizieren und nicht mit Bedrohungsszenarien zu arbeiten. Auch die Authentizität der Kommunikation durch verschiedene Maßnahmen steht im Vordergrund. Wir wollen die Bevölkerung dazu motivieren, sich gemeinsam mit uns auf den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft zu bewegen. 

Klima- und Energie-Modellregion
Modellregionsmanager Mag. Martin Auer

Dorfplatz 1
8616 Gasen
Telefon: 0043 664/8514441
E-Mail: martin.auer (at) almenland. at
Web: www.klimaundenergiemodellregionen.at

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