Produkte des Kunsthandwerks

Die Produkte des Kunsthandwerks sind in eigenständiger, handwerklicher Arbeit und nach eigenen Entwürfen gefertigte Unikate. Entdecken Sie die Vielfalt an Künstler in unserer Region. Die Produkte werden bei Kirtagen (zum Beispiel beim Almenland-Kirtag) oder beiChristkindl-Märkten präsentiert.

Nachfolgend sehen sie einige Kunsthandwerker im Naturpark Almenland:

Wegkreuze im Naturpark

Franz Ederer hat sich vor Jahren zur Aufgabe gemacht, die Form der heute schon vielfach morschen und verfallenen Wegkreuze nicht untergehen zu lassen.

Besonders beschäftigten ihn Wegkreuze, die auch mit einem "Kussnagel" versehen waren. Dieser Kussnagel wurde von Pilgern oder Wanderern geküsst und sie erreichten somit einen Ablass, also Vergebung ihrer Sünden. Vier dieser Kreuze wurden von Herrn Ederer genau nach den alten Mustern gefertigt, die vor ca. 130 Jahren von einem Unbekannten geschaffen worden sind. Allen war die Abbildung von 12 Sternen, von Sonne und Mond sowie die Zeichen von Jesus und Maria gemein. Diese Symbole waren unter das Dach des Kreuzes gemalt, der Hintergrund war jeweils blau und sollte den Himmel symbolisieren.

Die so genannten "Almenlandkreuze" wurden von Herrn Ederer bis dato nicht gemalt, sondern die Symbole fertigte er im Halbrelief in derselben Holzart (Lärche) des Kreuzes an.

Nun aber stieß Herr Ederer durch Zufall auf eine andere Art Kreuz, die Seitenränder unter dem Dach waren nicht gerade sondern geschwungen und die Zeichen Mariens und Jesu waren in einer Art Medaillon eingebettet. Nun hat er auch dieses Kreuz mit den Originalmaßen nachgebaut und naturgetreu nachgebaut. Der Hintergrund des Kreuzes ist blau (Himmel), unter dem Dach wurden auf jeder Seite 12 Sterne gemalt. Sie sollen, wie in vergangenen Zeiten, Orientierung geben und den Menschen den richtigen Weg weisen. Die Zahl 12 ergibt sich aus den Zahlen 3 mal 4. Die 3 gilt als Zahl Gottes (Dreifaltigkeit) und die 4 als Zahl der Welt (4 Himmelsrichtungen).

Sonne und Mond reichen mit ihrer Symbolkraft bis an den Beginn der Menschheitsgeschichte zurück. Im Christentum wird die Sonne vielfach mit Christus gleichgesetzt. So wie die Sonne den Mond zum leuchten bringt und beide die Erde bescheinen, so erhält die Kirche ihr ganzes Licht von Christus und beide erhellen die Seelen der Menschen. Auf diesem gemalten Kreuz ist die Jahrzahl 1876, der Hersteller ist unbekannt. Leider ist von den erstgenannten Kreuzen keines mehr vorhanden.

Franz Ederer
Dorf 162
8171 St. Kathrein am Offenegg
Telefon: 0043 664/9500998 
E-Mail: franz.ederer (at) ratschenbauer. at
Web: www.ratschenbauer.at

Altes Brauchtum neu entdeckt

Ein paar alte Ratschen als Modell waren bald aufgetrieben, doch Herrn Ederer war das zu wenig. Er bemühte sich in die Universitätsbibliothek und wurde wirklich fündig: Es gab eine Diplomarbeit zum Thema Ratschen und zwar von einem Niederösterreicher namens Kurt van Lindthaut ( Ratschen im nordöstlichen Niederösterreich, Bezirk Gänserndorf). Der Autor dieser Diplomarbeit war leider schon verstorben, aber seine Witwe freute sich, dass Herr Ederer diese Diplomarbeit als Grundlage für seine Arbeit brauchte.

Hier gab es nun viele Ratschen und Klappern, große und kleine, Scheibtruhenratschen, Turmratschen und kleinere Flügelratschen, alles penibel beschrieben inklusive der gängigen Ratschensprüche. Herr Ederer fertigte nun für diese Jugendblaskapelle 78 Ratschen an, insgesamt 13 verschiedene Modelle.

2004 ratschten nun diese Ratschenkinder in den Ostertagen um die Kirche und sagten ihre Sprüche auf.

Herr Ederer trat mit dem Steirischen Volksliedwerk in Verbindung und fand in Herrn Mag. Herbert Krienzer  sofort einen begeisterten Partner. Über das Volksliedwerk wurden zuerst in Stübing, später auch in anderen Orten Ratschenbaukurse veranstaltet. Aber Herr Ederer wollte alles noch gründlicher machen. Er versuchte, Partner zu finden, die dieses Brauchtum, bzw. den Ratschenbau auch wissenschaftlich untermauern konnten. So wandte er sich einerseits an die junge Volkskundlerin Mag. Johanna Paar, die in der Steiermark über das Ratschenbrauchtum recherchieren sollte.

Der zweite Weg führte ihn in die HTL Weiz in der Hoffnung, dass man dort im Rahmen des Unterrichts Fachzeichnungen von Ratschen anfertigen könne. Sowohl Frau Mag. Paar nahm ihre Arbeit auf, als auch die Lehrer der HTL und die Schüler waren von der Idee begeistert. Herr Ederer fertigte weitere 13 Modelle an, nun waren es schon 26, und von allen wurden nicht nur Fachzeichnungen angefertigt, sondern auch Anleitungen für den Zusammenbau formuliert.

Von der Idee zum Traum und vielleicht auch zur Verwirklichung

Herr Ederer ist heute dabei, immer noch mehr Ratschenmodelle anzufertigen und es wäre sein Traum, würde durch seine Initiative in St. Kathrein am Offenegg ein „Almenland – Ratschenbau – Kompetenzzentrum“ entstehen, wo man nicht nur einschlägige Literatur lesen kann, sondern sich die einzelnen Modelle vor Ort anschauen und sich auch Anleitungen zum Nachbau holen kann.

Volksliedwerk Steiermark
Mag. Herbert Krienzer
Telefon: 0043 316/8772660
E-Mail: herbert.krienzer (at) stmk.gv. at
Web: www.steirisches-volksliedwerk.at

Franz Ederer
Dorf 162
8171 St. Kathrein am Offenegg
Telefon: 0043 664/9500998
E-Mail: franz.ederer (at) ratschenbauer. at
Web: www.ratschenbauer.at

Altbewährtes aus der Natur

Der Bänderzaun wird im Almenland schon seit über hundert Jahren gefertigt und zwar zum Einzäunen von Rindern und Schafen auf Heimbetrieben und Almen. Das Material wird aus dem Wald entnommen und an Ort und Stelle angefertigt. Der Name Bänderzaun kommt von den Fichtenästen die Bänder genannt werden und um die Steher gewickelt dem Zaun die richtige Festigkeit geben. Ein echter Bänderzaun verlangt viel handwerkliches Geschick.

  • Es dienen Fichtenstangen von 4 m – 6,3 m Länge wobei 80% die 6,3 m langen eingebaut werden.
  • Die Stärke der Stangen beträgt vorne 8-12 cm und hinten 5-7 cm. Sie müssen auf 3 Streifen oder ganz entrindet sein.
  • Die Steher sind Lärchenäste, die leicht gebogen, je nach Gelände, zum Teil auch gerade sein können. Ebenfalls auf drei Seiten entrindet. Länge 1,7 – 2 Meter. Die Stärke der Steher ist im Durchschnitt 5-7 cm und auf der starken Seite zugespitzt (Dreieckspitz).
  • Die Steher werden paarweise versetzt aufgestellt in einem Abstand von 65 – 75 cm. Die Löcher werden mit einem Vorstecken (Eisenstange) gemacht wo die Stecken hineingesteckt werden.
  • Die Bänder sind grüne Fichtenäste und werden aus einem 30- bis 40jährigem Bestand entnommen ausgeputzt (von Reisig entfernt), ohne die Rinde zu beschädigen. Die Länge beträgt 1,6 – 2,52 m und 3 – 4 cm stark an der dicken Seite. Die Äste müssen ganz frisch sein, da sie ansonst nicht zum Drehen um die Steher geeignet sind.
  • Die Fichtenäste, auch genannt Bänder werden erhitzt und in achter- Form um die Steher gedreht. Zur einwandfreien Stabilität werden die Stangen schräg dazwischen gelegt.
  • Je nach gewünschter Höhe werden 2 oder 3 Bänder pro Steckenpaar angedreht. Die Höhe vom fertigen Zaun beträgt ca. 1,1 – 1,3 Meter.

Der Zaun ist sehr dicht, massiv und passt sich dem Gelände gut an. Er wird daher bei vielen Wohnhäusern, Alm- Jagd- und Wochenendhütten als Zier- oder Gartenzaun gewünscht. Die Lebensdauer beträgt je nach Bodenbeschaffenheit 15 – 25 Jahre. Der Zaun kann auch auf Betonsockel gefertigt werden. 

Schaffer Josef
Tober 125
8163 Fladnitz/T.
Telefon: 0043 3179/23539

Strassegger Karl
Schrems 67
8163 Fladnitz/T.
Telefon: 0043 3179/7176

Flicker Johann
Harissen 71
8172 Heilbrunn
Telefon: 0043 3179/8516
Mobil: 0043 664/2337199

Weben - eine Leidenschaft

Frau Kogler webt für ihr Leben gerne. In ihrer Werkstatt hat Sie sich komplett eingerichtet und kann jeden Wunsch ihrer Kunden erfüllen. Von Fleckerlteppiche über Schafwollteppiche bis hin zu Teppichen und Decken aus Lodenstoff oder Wolle. Bis zu 160 cm Breite ist alles möglich. Die Länge und die Farbzusammenstellung kann individuell gestaltet werden.

Kogler Hildegard
Tulwitzviertl 4
8163 Fladnitz an der Teichalm
Telefon: 0043 3126/8259

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